Allgemeines zur Ausbildung

Auch die modernste Technik bei der Ortung vermisster Personen kann die Hunde nicht ersetzen. Sie finden Lawinenopfer unter meterhohem Schnee, spüren Verschüttete in Trümmern auf, durchsuchen große Gebiete nach Vermissten und verfolgen die Spur einer Person. Für jede dieser Aufgaben ist eine intensive Ausbildung erforderlich, welche auf jedes Rettungshundeteam individuell angepaßt werden muss.

Von Ausbildungsbeginn bis zum geprüften Rettungshundeteam dauert es ca. 2 Jahre.

Jedes Mitglied in der Bereitschaft Rettungshunde ist Mitglied im Deutschen Roten Kreuz (DRK) und muss zunächst die DRK-Grundausbildung absolvieren.

Diese Ausbildungen erhalten alle Mitglieder des DRKs, unabhängig von der Bereitschaft, in welcher das Mitglied tätig ist.

Die DRK-Grundausbildung besteht aus:

Erste-Hilfe-Kurs (Voraussetzung für Sanitätsausbildung)
Sanitätsdienst-Ausbildung

Helfergrundausbildung
Rotkreuz-Einführungsseminar
BOS Funklehrgang

Diese Seminare werden vom Kreisverband Bad Mergentheim oder auch anderen Kreisverbänden veranstaltet.


Danach folgt die Fachausbildung mit Schwerpunkt Rettungshundearbeit.
Während alle DRK-Mitglieder die Grundausbildung durchlaufen, werden hier die Themen für die Rettungshundearbeit vermittelt.  Die Fachausbildung erfolgt bereitschaftsintern oder in Kooperation mit anderen Rettungshundebereitschaften.

Die Fachausbildung umfaßt die Themen:

Kynologie
Erste Hilfe am Hund
Orientierung und Kartenarbeit
Einsatztaktik
Sicherheit im Einsatz
Trümmerkunde (nur bei Trümmerausbildung)

Diese Fachthemen werden regelmäßig aufgefrischt.

Wir trainieren mindestens zweimal pro Woche an unterschiedlichen Orten im Main-Tauber-Kreis, in der Regel draußen im Gelände. Es wird bei jedem Wetter trainiert. Zusätzlich finden auch Theorieveranstaltungen (z.B. Karte-Kompass) und Theorie-Praxis-Abende (z.B. Erste Hilfe am Hund, Fallbeispiele Erste Hilfe Mensch) statt.

Hund und Hundeführer erhalten bei uns die Suchausbildung. Der Hundeführer erhält zusätzlich eine Helferschulung.
Eine der häufigsten Fragen, die wir gestellt bekommen, lautet: "Welche Rasse ist für die Rettungshundearbeit geeignet?". Wenn man sich die Hunde in den Rettungshundestaffeln anschaut, dann stellt man fest, dass fast alle Rassen und viele unterschiedliche Mischlinge vertreten sind. Es sind (fast) alle Hunde geeignet, wenn die Tiere gesund und belastbar sind, Ausdauer mitbringen und natürlich Spaß an der Arbeit haben.
Jeder Hund muss vor Beginn der Ausbildung einen Eignungstest absolvieren, um festzustellen, ob der Hund alle Voraussetzungen für die Rettungshundearbeit erfüllt.

Eignungstest
Der angehende Rettungshund muss zeigen, wie er sich in unterschiedlichen Situationen verhält. Hierbei wird unter anderem getestet, wie sich der Hund im Kontakt mit anderen Hunden und fremden Menschen verhält. Der Hund muss auch zeigen, wie er auf unangenehme Untergründe (z.B. Gitterrost), akustische Einflüsse (z.B. Lärm durch Motorsägen oder hupende Autos) oder optische Reize (z.B. Feuer oder flatternde Planen) reagiert.
Ein Rettungshund muss ein sicheres, unbefangenes und unerschrockenes Verhalten zeigen.

Ausbildungssparten
Je nach Art des Einsatzorts kann eine andere Suchtaktik erforderlich sein und es kommen Hunde aus unterschiedlichen Spezialbereichen zum Einsatz:

Flächensuche (für große Waldgebiete und unwegsames Gelände)
Mantrailing (für Stadtgebiete)
Trümmersuche (für eingestürzte Gebäude oder Erdbebengebiete)
Lawinensuche
Ertrunkenensuche (für die Suche nach Menschen unter Wasser)

Wir bilden zur Zeit Rettungshundeteams im Bereich Flächensuche aus.

Es ist sehr wichtig, dass eine enge Bindung zwischen Hundeführer und Hund besteht. Im Einsatz wird das Vertrauen zwischen beiden immer wieder auch eine harte Probe gestellt. Unsere Rettungshunde leben daher nicht im Zwinger, sondern eng mit ihren Menschen zusammen.