MaQuS
Frank Schwartz
Meine Gedichte


Die Macht der Worte

1
Ein Wort, es fällt, und haftet,
verschwindet nimmermehr aus meinem Kopf.
Es prägt sich ein in jede Windung meines Geistes,
mal taucht es unvermutet auf bei einem Stichwort,
mal schießt` s empor aus dunkler Tiefe, ohne Grund.
Es kann verstören, stärken, kann beruhigen,
es mag mich tragen, sogar wiegen, selbst mir Flügel schaffen.
Je nachdem an welchen Wortes Kette es befestigt,

2
Das falsche Wort kommt stets zur falschen Zeit.
wühlt wie ein Wurm in mir, gräbt alles um,
frisst Löcher mir in Seele und Gemüt, selbst den Verstand.
Ist mehr ein Fluch, den ich nicht bannen kann.
Gleicht einem Zauberlehrling, der den Zauber nicht beenden kann.

3
Das gute, liebe Wort wirkt wie ein Segen,
der wie ein Sommerregen fruchtbar wirkt.
Es lindert, stärkt, ermuntert meinen Geist,
trägt über Mauern weg, kennt keine Hindernisse,
es lässt mich fliegen, rosa Schmetterlingen gleich.

4
Die Macht der Worte gibt mir Stärke.
Sie lässt mich hoffen, alle Schwierigkeiten überstehen,
so ich sie mir zu eigen mache, ja, zu Herzen nehme,
die Stärke ihres Sinnes in mir verspüre.
Mich darin wiederfinde wie in einem Rettungsboot
und sicher bin, ich werde niemals untergehen,
solang ich daran glaube und im Tun beachte.

5
Die Macht der Worte prägt sich unauslöschlich ein.
Sie kann mein Leben lenken, mir unerkannter Helfer sein,
als Rettungsanker, Boje, Leuchtturm, Hafen dienen.
Wenn ich dran glaube, bleib ich unbesiegt,
„invincible“ – in meiner Seelen Stärke.
Und fühle dankbar, dass es solche Worte wirklich gibt.

6
Die Kraft der Worte formt Erinnerungen,
die mich mein Leben lang begleiten werden.
Hat jemand sie mit Absicht in mir ausgesät?
Wann habe ich bemerkt, dass sie sich in mir eingeprägt,
wie ein Gedicht, das seit der Schulzeit haften blieb.

7
Die Macht der Worte ist das Vermächtnis,
das ich vermitteln möchte, um euch auf immer nah zu sein,
über den Tod hinaus, denn Worte bleiben in Erinnerung,
sie fliegen weiter über Vater, Sohn und Kind,
Leben vergeht, Worte bleiben.

© Frank Schwartz
31.07.2017


Einmal wie Shakespeare sein

Wie kann ich schreiben, was ich spüre in mir wühlen?
Wann fließen mir Verse so treffend in die Feder hinein?
Wo Gedanken sich kreuzen, sich verbinden mit Gefühlen?
Deshalb träume ich, einmal wie Shakespeare zu sein.

Möchte meine Neigung zu Dir in treffende Verse fassen,
mit zarten Worten dein Herz berühren, immer dein sein
und die tiefsten Regungen in Worten aufblühen lassen.
Deshalb träume ich, einmal wie Shakespeare zu sein.

Was in mir schwelt und brodelt in wogende Worte kleiden,
nicht die Welt verändern, doch nach der bess`ren schrei`n,
in Versen Mut und Willen, die Kampf und Geist beschreiben.
Deshalb träume ich, einmal wie Shakespeare zu sein.

Die Leidenschaft entfachen und den Verstand berühren,
mit Bildern, die Visionen malen und mit Weisheit sich verein`,
selbst das Innerste nach Außen kehren und zu Tiefe führen.
Deshalb träume ich, einmal wie Shakespeare zu ein.

Auf Volkes Bühne stehen, empor sein wankend Herz erheben,
mit wildem Sturm entfachen und ihm Gedankenflüsterer sein,
die Geister lenken und den inner`n Stimmen Ausdruck geben,
Deshalb träume ich, einmal wie Shakespeare zu ein.

Wenn die Empfindung meine Seele öffnet, sie ganz ergreift,
und träum´, dass Romeo mit Julia auf immer lebendig sei`n`,
jedoch ich spür, der Hauch der Dichtkunst mich nur sachte streift,
weiß ich, es bleibt ein Traum, einmal wie Shakespeare zu sein.


10.12.14

Nach dem Anschauen des Films „Anonymous“

© Frank Schwartz